DER SPIEGEL 1972
- DER SPIEGEL 17/1972 / 17.04.1972
Saigons Befehlshaber im Norden, General Lam, triumphierte letzte Woche, der Elan des nordvietnamesischen Angriffs in diesem Raum sei gebrochen. Zuvor hatte er die Vernichtung von 41 feindlichen Panzern bekanntgegeben. „Da kann ich kaum noch lachen”, kommentierte ein schwarzer US-Sergeant diese Zahl gegenüber SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani. „Ich war dabei. Wenn wir fünf von denen erledigt haben, ist es viel.” - DER SPIEGEL 18/1972 / 24.04.1972
- Aus dem Saigon der letzten Tage meldet sich Tiziano Terzani („Blaue Flaggen für den Notfall”, Seite 93), ein Florentiner, der in Pisa als Jurist, in New York als Sinologe promoviert wurde. Er ist, mit Sitz in Singapur, seit dem 1. März Südostasien-Korrespondent des SPIEGEL.
- Für den Notfall kleine blaue Flaggen.
SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani über die Lage in Vietnam
- DER SPIEGEL 20/1972 / 08.05.1972
„Hué”, kabelte SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani, „ist keine Stadt mehr, sondern ein großes chaotisches Biwak verzweifelter, von Panik erfaßter Menschen.”
Auf der Nationalstraße 1, wenige Kilometer nördlich von Hut, beobachtete Terzani, wie sich ein gepanzertes Fahrzeug mit frischen Soldaten einen Weg durch den Flüchtlingsstrom Richtung Front bahnte: „Das Fahrzeug mußte stoppen, um einen in entgegengesetzter Richtung fahrenden Bus mit Frauen und Kindern vorbeizulassen. Als der Bus ganz nahe war, sprangen plötzlich einige Soldaten von dem Militärfahrzeug auf das Dach des Busses, und ab ging die Fahrt — Richtung Heimat.” - DER SPIEGEL 34/1972 / 14.08.1972
Zynisch gesehen, hatte US-Präsident Nixon mithin gar nicht mal unrecht, als er seinen Günstling Thieu einmal als „einen der vier oder fünf besten Politiker” dieser Erde bezeichnete. Freilich: „Wenn die Amerikaner Thieu stürzen wollten, könnten sie es morgen tun”, gestand ein hoher Regierungsbeamter dem SPIEGEL-Korrespondenten Tiziano Terzani. „Sie geben uns, was wir essen und womit wir kämpfen. und selbst die Unterwäsche der Soldaten ist „made in USA”” - DER SPIEGEL 37/1972 / 04.09.1972
Für Thieu ist dies der Endkampf.
SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani über die Lage in Saigon - DER SPIEGEL 52/1972 / 18.12.1972
Der Wind hat die Fahne verweht.
Vor sieben Wochen behauptete Nixons Vietnam-Unterhändler Kissinger, der Frieden liege greifbar nahe. Seither mühen sich die USA, in Saigon Staatschef Thieu und in Paris den Nordvietnamesen Zugeständnisse abzuringen. SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani berichtet aus dem Mekong-Delta. - DER SPIEGEL 53/1972 / 25.12.1972
Jedenfalls dürfte die Solidarisierung mit Thieu zwangsläufig zu einer Verlängerung des Krieges führen — wie jeder Erfolg der Amerikaner und ihrer Verbündeten in Vietnam bisher lediglich den Krieg verlängert hat. Während Vietnam-Präsident Thieu den neuen Bombenkrieg dankbar begrüßte, harrten die Menschen in seiner Hauptstadt, wie SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani kabelte, beklommen auf den Gegenschlag des Vietcong. Doch der tat, wie so oft in diesem Krieg, tagelang das Unerwartete, nämlich nichts.
DER SPIEGEL 1973
- DER SPIEGEL 2/1973 / 08.01.1973
Die Seele aus dem Leib bomben
SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani über die Lage in Südvietnam - DER SPIEGEL 7/1973 / 12.02.1973
Ein Glas Wein auf den Frühling
SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani im Vietcong-Gebiet - DER SPIEGEL 16/1973 / 16.04.1973
Das fünfzehnte Auslandsbüro des SPIEGEL ist eingerichtet: Tiziano Terzani, geborener Florentiner, an der Universität Pisa als Jurist, in New York als Sinologe promoviert, hat es auf der Insel Singapur installiert. - DER SPIEGEL 17/1973 / 23.04.1973
- Der SPIEGEL-Report über die Renaissance des Islams (Seite 110) ist vor Ort recherchiert worden. SPIEGEL-Redakteur Hans Hielscher besuchte die schwarz-afrikanischen Staaten Nigeria, Niger, Mali, Obervolta und Senegal, er war im Libanon, in Ägypten, Persien und Jordanien, zuvor in Libyen und Marokko. Aus Beirut lieferte Walter W. Krause zu, der — als Moslem — an einer Pilgerfahrt nach Mekka teilnehmen konnte, aus Pakistan berichtete Karl Robert Pfeffer, aus der Türkei Kostas Tsatsaronis, aus Südostasien Tiziano Terzani. Ein „Geschenk Allahs” versorgt die Expansion des Islams mit Treibstoff: Unter dem Boden der Moslem-Staaten liegen zwei Drittel der Weltvorräte an Öl.
- SPIEGEL-Report über Islam und Sozialismus in Asien und Afrika
- DER SPIEGEL 31/1973 / 30.07.1973
Die steinernen Gottkönige trotzen dem Krieg
Die Tempelstadt Angkor Wat unter kommunistischer Herrschaft
Von Terzani, Tiziano
Kambodschas rote Guerillas, die vorige Woche näher an die Hauptstadt Pnom Penh rückten, halten seit drei Jahren die tausendjährige Tempelstadt von Angkor Wat. Eines der größten Kulturdenkmäler Asiens liegt im Feuerbereich der Regierungstruppen, und die Kommunisten verschleudern angeblich die Kunstschätze. SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani fand vor Ort heraus, daß die Monumente bis jetzt kaum Schaden genommen haben. - DER SPIEGEL 34/1973 / 20.08.1973
Der Krieg ist nun leichter zu ertragen
Von Terzani, Tiziano
Viereinhalb Jahre haben die Amerikaner Kambodscha bombardiert. Am vorigen Mittwoch fielen die letzten Bomben. Das fast zwölfjährige direkte militärische Engagement der USA in Indochina ist zu Ende. Aus Pnom Penh berichtet SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani
DER SPIEGEL 1974
- DER SPIEGEL 18/1974 / 29.04.1974
- „Die Auslands-Chinesen arbeiten wie ein multinationaler Konzern”, sagte ein amerikanischer Bankier. Mehr als 16 Millionen Chinesen, die weder zur Volksrepublik noch zu Taiwan gehören, leben in Südostasien und sind durch ihren enormen Fleiss zu einer Art wirtschaftlich herrschender Macht geworden. Der SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani hat von Singapur bis Indonesien Auslands-Chinesen besucht und berichtet über ihre Verfolgungen und ihre Erfolge (Seite 100).
- SPIEGEL-Report über die Auslandschinesen in Südostasien
DER SPIEGEL 1975
- DER SPIEGEL 13/1975 / 24.03.1975
Ob sie uns die Haare abschneiden?
SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani aus Saigon - DER SPIEGEL 15/1975 / 07.04.1975
Aus Saigon meldet sich für dieses Heft noch einmal der SPIEGEL-Redakteur Börries Gallasch; sein Kollege Tiziano Terzani ist vor einigen Tagen aus Vietnam ausgewiesen worden. - DER SPIEGEL 18/1975 / 28.04.1975
Ihre Gesichter wirken eher verlegen
SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani aus Kambodscha - DER SPIEGEL 19/1975 / 05.05.1975
Den historischen Augenblickder Kapitulation Südvietnams und des Einzugs der Nordvietnamesen in Saigon verfolgten die SPIEGEL-Redakteure Börries Gallasch und Tiziano Terzani vor Ort. Beide hatten ihre Entschlossenheit bekundet, in Saigon zu bleiben; Terzani, der zuvor von der Regierung Thieu ausgewiesen worden war, konnte noch vor der Stunde Null wieder nach Saigon einfliegen, als die südvietnamesischen Behörden ihre „schwarzen Listen” unerwünschter Journalisten bereits verbrannt hatten. Terzani sah den Einmarsch der Nordvietnamesen in den Straßen Saigons, Gallasch war im Präsidentenpalast. Er war dann als einziger Journalist zugegen, als ein nordvietnamesischer General dem Thieu-Nachfolger General Duong Van („Big”) Minh im Saigoner Funkhaus dessen letzte Ansprache an das südvietnamesische Volk diktierte — auf das SPIEGEL-Tonbandgerät, denn ein anderes war nicht greifbar.
Am Kapitulationstag, Mittwoch, dem 30. April, 19 Uhr Ortszeit, meldeten sich Gallasch und Terzani das letzte Mal über die Telex-Verbindung der britischen Nachrichtenagentur Reuters, über deren Draht die bisherigen SPIEGEL-Artikel aus Vietnam via London nach Hamburg liefen. Am Donnerstag fragte der Spiegel bei Reuters nach, ob die Verbindung noch bestehe. Antwort; „Sorry, no communications with Saigon whatsoever.” - DER SPIEGEL 20/1975 / 12.05.1975
- Datum: 12. Mai 1975 Betr.: Terzani-Report
Die Reportage des SPIEGEL-Korrespondenten Terzani über die Besetzung Saigons ist sicherlich der erste (und wahrscheinlich letzte) Text, der zunächst den Hörern von Radio Hanoi verlesen wurde, bevor ihn SPIEGEL-Leser zu Gesicht bekommen („Das Ende kam so schnell”, Seite 96).
Terzani, den die ehemalige Saigoner Administration ausgewiesen hatte, war noch kurz vor dem Einmarsch der Nordvietnamesen wieder zurückgekommen, SPIEGEL-Redakteur Gallasch hatte sich ohnehin entschlossen, vor Ort zu bleiben. Beide hatten nach der Schliessung der Agenturen Schwierigkeiten, ihre Berichte zu übermitteln. Aus einem Telegramm von Gallasch über die jetzt wieder freie Leitung der britischen Nachrichtenagentur Reuters in Saigon liess sich der Weg von Terzanis Bericht nach Hamburg rekonstruieren. Terzani hatte zunächst den polnischen Botschafter, Chef der polnischen Delegation bei der Internationalen Kontrollkommission, zu bewegen versucht, seine Telex-Leitung zur Verfügung zu stellen — ohne Erfolg. Auch mit Hilfe eines Technikers und einiger Offiziere gelang es nicht, die Sendestationen verlassener Botschaften in Betrieb zu nehmen; wesentliche Teile waren bei den Plünderungen gestohlen worden.
Dann traf Terzani den nordvietnamesischen Oberst Giang, den er von früher kannte und der es möglich machte, dass Terzanis Text nach Hanoi ferngeschrieben wurde. Aber nach einigen Stunden erklärten einige Offiziere, die technische Qualität sei zu schlecht. Sie wären bereit, den Text am nächsten Tag mit einem Flugzeug nach Hanoi zu schicken. „Das einzige, was wir sicher wussten”, meldet Gallasch, „war, dass vom Sonntag, 15 Uhr, an Radio Hanoi den Text ungekürzt sendete, mit Namen der Autoren als „den einzigen Journalisten, die Eindrücke aus erster Hand von den Ereignissen’ hätten”, mit Nennung auch des SPIEGEL und der Angabe, die Texte seien nach Hamburg weitergegeben worden. Die Zusicherung stimmte. Über die Fernschreibleitung der VNA, der nordvietnamesischen Nachrichtenagentur, kam Terzanis Bericht über ADN, die Ost-Berliner Nachrichtenagentur, per Fernschreiber zum SPIEGEL in Hamburg. - Die Hauptstadt wacht jetzt früher auf
SPIEGEL-Redakteur Tiziano Terzani im roten Saigon
- Datum: 12. Mai 1975 Betr.: Terzani-Report
- DER SPIEGEL 21/1975 / 19.05.1975
Wir verhaften niemanden
SPIEGEL-Redakteur Tiziano Terzani über Vietnams neue Machthaber - DER SPIEGEL 22/1975 / 26.05.1975
Szenen aus Saigon
nach der Machtübernahme durch die Nordvietnamesen photographierten die SPIEGEL-Redakteure Börries Gallasch und Tiziano Terzani. Sie waren dabei, als die neuen Machthaber das allzu kolossale Denkmal des Unbekannten Soldaten, das jahrelang das Saigoner Zentrum zum Ruhm einer ruhmlosen Armee verunziert hatte, vom Sockel stießen. Ihre Eindrücke aus der Stadt, die nun den Namen Ho Tschi-minhs trägt, kabelten sie über Hanoi und Hongkong nach Hamburg - DER SPIEGEL 25/1975 / 16.06.1975
Ein Haus mit zwei Eingängen
SPIEGEL-Redakteur Tiziano Terzani aus Ho-Tschi-minh-Stadt - DER SPIEGEL 27/1975 / 30.06.1975
Es gibt nur ein Vietnam
Nguyen Huu Tho, Präsident des Zentralkomitees der Befreiungsfront Südvietnams, über sein Programm
Von Terzani, Tiziano - DER SPIEGEL 31/1975 /28.07.1975
Die Marionetten werden umerzogen
SPIEGEL-Redakteur Tiziano Terzani im Mekong-Delta - DER SPIEGEL 32/1975 / 04.08.1975
SPIEGEL-Korrespondent Tiziano Terzani, der auf der Rückreise aus Saigon den vietnamesischen Norden besuchte, photographierte die Spuren des 30jährigen Krieges: die Trümmer einer abgeschossenen B-52, die als nationale Reliquie in einem Park zur Schau gestellt ist, die in Beton gegossenen Ein-Mann-Bunker („Fuchslöcher”) am Straßenrand. die zugeschüttet werden. - DER SPIEGEL 36/1975 / 01.09.1975
Gallasch gehörte zusammen mit dem SPIEGEL-Korrespondenten Tiziano Terzani, Sitz Singapur, zu den wenigen Journalisten, die vor vier Monaten in Saigon geblieben waren, als dort die Nord-Vietnamesen und der Vietcong nach ihrem militärischen Sieg die Macht übernahmen.
Ein von Gallasch herausgegebenes Buch — Mitautor: Terzani — über den Zusammenbruch des alten Regimes in Vietnam erscheint in diesem Monat im Rowohlt Verlag („Ho-Tschi-Minh-Stadt — Die Stunde Null. Reportagen vom Ende eines dreissigjährigen Krieges”. rororo aktuell 1948; 4,80 Mark). - DER SPIEGEL 42/1975 / 13.10.1975
Aber auch Moskau hat den Streit um Indochina noch nicht gewonnen. Auf die Frage des SPIEGEL-Korrespondenten Tiziano Terzani, was die Führung Vietnams von den sowjetischen Vorschlägen für einen asiatischen Sicherheitspakt halte, antwortete Ngyuen Huu Tho, Chef der südvietnamesischen Befreiungsfront, ironisch: „Wir haben noch nicht verstanden, um was es da geht.”